Volkshochschulen ergänzen das schulische Angebot – flexibel, lebensnah und kompetent. Gemeinsam können Schulen und Volkshochschulen Bildungsnetzwerke vor Ort bilden, um Schüler*innen mit unterschiedlichen Interessen und Bedarfen zu fördern und für lebenslanges Lernen zu motivieren.

Dazu halten Volkshochschulen verschiedene Angebote vor:

Feriensprachkurse für Kinder mit Migrationshintergrund

Seit 2009 beteiligen sich rheinland-pfälzische Volkshochschulen an dem Projekt "Feriensprachkurse für schulpflichtige Kinder mit Migrationshintergrund". Sie bieten schulpflichtigen Kindern mit Migrationshintergrund in den Oster-, Sommer- und Herbstferien kostenlose Deutsch-Sprachkurse an, die Teilnahme erfolgt auf freiwilliger Basis. Die Kurse umfassen in den Oster- und Pfingstferien 20 und in den Sommer- sowie Herbstferien 40 Unterrichtsstunden und setzen mit maximal zehn Teilnehmenden auf kleine Gruppen. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche, die noch kein oder nur wenig Deutsch sprechen. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung mündlicher Sprachkompetenz. Ein zentrales Element der Kurse ist die Orientierung der Kinder in ihrem neuen Umfeld.

Die Feriensprachkurse werden federführend vom Ministerium für Bildung gesteuert und finanziert. Das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration beteiligt sich an der Finanzierung der Kurse. Die Lehr- und Lernmittel stellt das Bildungsministerium bereit, ebenso den Rahmenplan "Deutsch als Zweitsprache“. Die Volkshochschulen bringen ihr didaktisch-methodisches Know-How in der Kurskonzeption und -durchführung ein.

Website Feriensprachkurse https://bildung.rlp.de/migration/mehr-infos-und-materialien/feriensprachkurse

Additive Lernangebote aus dem Startchancen-Programm

Im Rahmen des Corona-Aufholprogrammes des Landes Rheinland-Pfalz haben die Volkshochschulen die Schülerinnen und Schüler seit Beginn des Jahres 2021 mit „additiven Lernangeboten“ bei der Kompensation von pandemiebedingten Förderbedarfen durch zahlreiche Kurse unterstützt. Sie haben mit diesem zusätzlichen Bildungsangebot die Fördermaßnahmen der Schulen ergänzt und einen wichtigen Beitrag insbesondere für benachteiligte Schülerinnen und Schüler geleistet.

Mit den additiven Lernangeboten unterstützen und fördern die Volkshochschulen Schüler*innen der rheinland-pfälzischen Startchancen-Schulen mit unterrichtsergänzenden Kursen. Der Fokus liegt auf der Stärkung der Basiskompetenzen, d.h. den Kernkompetenzen in Deutsch und Mathematik und dem sozialemotionalen Bereich.

Die additiven Lernangebote finden zusätzlich zum Pflichtunterricht i.d.R. am Nachmittag in den Schulen statt. Der zeitliche Umfang eines Kurses für eine Schüler*innengruppe kann ein oder zwei Unterrichtsstunden pro Woche umfassen.

Antragsformulare finden Sie im Channel vhs-rlp intern über den Login.

Lernen in Ferien (LiF)

Mit LiF – Lernen in Ferien schafft das Ministerium für Bildung in Kooperation mit dem Verband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz e.V. seit dem Sommer 2022 die Voraussetzung, Kindern und Jugendlichen kostenlose, möglichst flächendeckende und wohnortnahe Unterstützungsangebote unterbreiten zu können. Auf Basis der Bedarfe und der Ressourcen vor Ort können LiF-Angebote in unterschiedlichem zeitlichen Umfang durchgeführt werden. Die Kurse finden in den Sommer- und in den Herbstferien statt . In der Regel sind diese einwöchig und umfassen täglich zwischen drei und fünf Unterrichtseinheiten à 45 Min.

LiF bietet Schüler*innen die Möglichkeit, einen Teil der Ferien als Anlaufzeit zu nutzen und gut vorbereitet in die nächste Unterrichtsphase zu starten. Das im Vergleich zur Schule offenere Setting ohne Zeit-, Leistungs- und Notendruck kann neben dem Üben, Wiederholen und Festigen fachlicher Kompetenzen auch soziale Kompetenzen stärken. LiF-Angebote entlasten zudem Familien, unterstützen bei der Förderung in der unterrichtsfreien Zeit und tragen damit zur besseren Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familie während der Ferienzeiten bei.

Website LiF: https://bm.rlp.de/unsere-schwerpunkte/ferienangebote/lernen-in-den-ferien

Partner im Ganztag

Volkshochschulen ergänzen das Ganztagsschulangebot am Nachmittag durch vielfältige Angebote aus ihren Programmbereichen. Grundlage ist eine Rahmenvereinbarung, die zwischen dem Ministerium für Bildung und dem Verband der Volkshochschulen abgeschlossen wurde.

Schulabschlusskurse an Volkshochschulen eröffnen persönliche und berufliche Chancen

Immer noch verlässt eine ständig steigende Zahl von Schulabgänger*innen das Schulsystem ohne Abschluss. Durch den Zuzug junger Geflüchteter und durch die angestrebte Integration der Neuzugewanderten gewinnt der zweite Bildungsweg noch mehr an Bedeutung. Kurse zum nachträglichen Erwerb der Berufsreife (ehemals Hauptschulabschluss) und des Realschulabschlusses sind zentrale Maßnahmen, um Chancengleichheit zu erreichen.

Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung (MASTD) fördert Maßnahmen zur Erlangung eines Schulabschlusses. Als Grundlage für die Förderung gilt die Förderrichtlinie für Schulabschlusskurse "Zuwendungen zu den Kosten der von anerkannten Volkshochschulen und Landesorganisationen der Weiterbildung durchgeführten Kurse zur Vorbereitung auf den Erwerb von Schulabschlüssen".

Das Kompetenzzentrum Schulabschlusskurse, angesiedelt beim Landesverband der Volkshochschulen, ist Anlaufstelle für interessierten Bürger*innen, für Volkshochschulen und weitere staatlich anerkannte Bildungseinrichtungen, Schulträger und Kommunen und Lehrkräfte. Das Kompetenzzentrum übernimmt die Beratung und Information von Bürger*innen, die den Schulabschluss nachholen möchten sowie für Angehörige, Lehrer*innen von Berufsschulen und Sekundarschulen, soziale Dienste, Migrationsfachdienste etc.

Volkshochschulen, Schulträger und Bildungseinrichtungen, die Schulabschlusskurse anbieten bzw. anbieten wollen, werden durch das Kompetenzzentrum beraten und bei der Implementierung und Durchführung von Schulabschlusskursen begleitet.

Projekt: Kompetenzzentrum Schulabschluss

Kompetenzzentrum Schulabschluss

Das Kompetenzzentrum Schulabschluss ist ein vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung (MASTD) gefördertes Projekt zur Stärkung und Vernetzung der Angebote im Bereich nachholender Schulabschlüsse in Rheinland-Pfalz.

Das Kompetenzzentrum dient als zentrale Anlaufstelle für:

Bürger*innen, die sich über die Möglichkeiten zum Nachholen eines Schulabschlusses informieren möchten.
Staatlich anerkannte Weiterbildungseinrichtungen, die bereits im Bereich der Schulabschlusskurse tätig sind oder es werden möchten.
Dozent*innen, die im Bereich der Schulabschlusskurse tätig werden möchten oder es bereits sind und sich austauschen, vernetzen, weiterbilden möchten.